Digital Labs leisten einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Sie ermöglichen die digitale Transformation durch innovative Lösungen und erweitern das Mindset.  Sie haben großen Einfluss auf die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Wie muss ein Digital Lab aufgestellt sein, um eine solche Rolle spielen zu können?

In den letzten Jahren haben sich technologische Entwicklungen in erheblichem Umfang gegenseitig verstärkt. Neue Frameworks, Cloud-Plattformen und technische Innovationen wie der auf EUV-Lithografie basierende hochperformante 7-nm-Chip von Samsung sind einige Beispiele dafür.

Mittels agiler Softwareentwicklung und Methoden des Design Thinkings können heute in sehr viel kürzerer Zeit Software-Applikationen mit höchstem Nutzen realisiert werden. Digital Labs bündeln technische Innovationen und helfen Unternehmen, Prozesse schneller und schlanker zu gestalten und innovative Angebote für deren Endkunden zu entwickeln. Dieser Blog ist inspiriert vom od lab der Innogy SE in Essen.

Was macht ein Digital Lab außergewöhnlich?

Die Kenntnis neuester Technologien in der Softwareentwicklung und deren Anwendung ist eine Selbstverständlichkeit, dass können viele. Die intelligente Verknüpfung aller Einflussfaktoren auf den Erfolg des Business macht den Unterschied.

Abb. 1: Einflussfaktoren eines Digital Labs auf den Unternehmenserfolg

Mit den in Abbildung 1 genannten Faktoren kann ein Digital Lab in einem Unternehmen viel bewegen und großen Nutzen schaffen. Die folgende Auswahl von Kernkompetenzen soll das verdeutlichen:

Leistungsversprechen und smarte Angebote

Gleich durch sein Leistungsversprechen kann ein Digital Lab seine Alleinstellungsmerkmale aufzeigen. Es geht darum, das Business mit einem Produkt zu unterstützen, dass den größtmöglichen Nutzen schafft. In der Champions League spielt ein Digital Lab, wenn es Schlüsselqualifikationen mit kundenorientierten Konzepten vereinen, umsetzen und weiterentwickeln kann. In Zeiten von  Spezialisierung und Nischenstrategien hilft hier ein End2End-Fokus dem Kunden am meisten. Oft haben Kunden gute Ideen,  aber noch keine Vorstellung über die technische Realisierung. Hier hilft ein Lab, das sowohl Ideen validieren als auch Produkte fertigstellen kann. Damit kann es sein Angebot in zwei Häfen ankern: der aktuellen Nachfrage und den potenziellen Möglichkeiten, aus denen zukünftige Nachfrage entstehen kann.

Konsequent vom MVP zum Minimum Awesome Product (MAP)

Ein MVP ist eine äußerst schlanke Applikation, die sich nur auf die wirklich wichtigen Kernfunktionen konzentriert. Der MVP wird oft zum schnellen Kundentest verwendet. Dabei werden  häufig das Design und Performanceaspekte vernachlässigt. Die guten Labs setzen heute deshalb auf das MAP, umgangssprachlich „Mach´ es gleich richtig!“. Im Prototyping wird die Produktidee bereits Ende der ersten Arbeitswoche mit repräsentativen Kunden getestet. Das auf Jake Knapp basierende Prototyping hat erhebliche Tempo- und Qualitätsvorteile im Vergleich zum MVP oder Proof-of-Concept. Auf Basis eines validen Backlogs kann ein Produkt innerhalb von drei Monaten dann gleich richtig entwickelt werden. Das beinhaltet auch eine ausgeklügelte User Experience (UX) und User Interface (UI).

UX/UI – ideales Nutzererlebnis und beste Performance von Anfang an

UX/UI ist vielschichtiger und erfolgsrelevanter als einige denken. Einerseits geht es um die Verbesserung des Nutzererlebnis auf der Website  durch Benutzerfreundlichkeit, Logik und Effizienz der Funktionsabläufe und die Ästhetik  der Webseite. Leichte und intuitive Bedienung beginnt mit dem Hineinversetzen in die Lage des Users. Eine gelungene Umsetzung erkennt man an der Nutzungs- und Verweildauer  oder der Click-Through-Rate bei Produkt-Websites. Bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen zeigt sich gute UX/UI durch eine möglichst niedrige Zeitdauer für eine Fallbearbeitung bei gleichzeitiger Datenintegration in die Systemlandschaft.

Lean Operation – der Business Case muss stimmen

Die Berücksichtigung des späteren Arbeitsablaufs im Tagesgeschäft des Kunden steht hier an erster Stelle. Bereits im Design Sprint und im Prototyping muss großen Wert auf ein effizientes Handling in der User Journey gelegt werden. Die Performance und Prozesskosten im laufenden Betrieb müssen gemeinsam mit dem Business Product Owner ganzheitlich im Blick behalten werden. Dazu empfiehlt sich die Definition relevanter KPI im Design Sprint (1. Arbeitswoche).

Abb. 2: Ausrichtung eines Digital Labs

Teamidentität und -verhalten

Spitzenleistungen realisieren ist kein Automatismus. Damit dies ein Team auf Dauer leisten kann, sind Mission, Leistungsversprechen und die Fähigkeiten des Teams in Einklang zu bringen. Die Teamidentität und das Verhalten bringt es anschließend auf den Level, der Spitzenleistungen erzeugt. Im Wort „Identität“ steckt auch der Grundbaustein für die entscheidende „Identifikation“, auf deren Basis Identität möglich wird. Diese herzustellen ist ein beiderseitiger Annäherungsprozess zwischen dem Geschäftsmodell und den individuellen Vorstellungen eines Teammitglieds.

Wir sprechen von Teamidentität, wenn das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Im Vergleich zu einer Gruppe von Einzelkämpfern zeichnet ein Team ein ausgeprägtes Wir-Gefühl aus, dass einen Mehrwert schafft. Das Denken, Fühlen und Handeln der Teammitglieder  macht den Unterschied. Das gilt insbesondere für ein Digital Lab, das  sich auf das agile Manifest bezieht und Selbststeuerung lebt.

Maßgeschneiderte Toolbox für jede Situation

Mit jeder Applikation werden individuelle Ziele verfolgt. Deshalb ist es sehr hilfreich, wenn ein Digital Lab ein großes,  mit Erfahrungen verprobtes  Repertoire an Methoden zielgerichtet einsetzen kann. Das gilt für die Generierung, die Validierung und das Prototyping von Ideen wie auch für die agile Produktentwicklung. Diese kann auf ein seit Jahren eingespieltes Set von Backlog, Planning, Daily Stand-up, Review, Retrospective, User Testing und Showcases zurückgreifen.

Preismodell

Eine hohe Methodenqualität eines Labs führt schon zu einem niedrigeren Implementierungsaufwand, z.  B. durch Substitution unnötiger Features bereits in der Designphase. Darüber hinaus kann ein Digital Lab auch durch sein Preismodell zu einer kostengünstigen Realisierung führen – beispielsweise  durch Kooperationen im Nearshore-Bereich, sofern eine komplexe Aufgabe mögliche Kommunikationsrisiken rechtfertigt.

Welchen Nutzen hat ein Digital Lab für das Business?

Der primäre Nutzen lässt sich leicht beschreiben:

  • Entwicklung einer effektiven und schlanken Applikation, die große Akzeptanz findet;
  • Sehr kurze Realisierungszeit und niedrige Entwicklungskosten durch erprobte Methoden;
  • Sehr hohe Benutzerfreundlichkeit und Performance;
  • Volle Integration in die bestehende Systemlandschaft und Berücksichtigung von Betriebsnotwendigkeiten;
  • Coaching und Schulung der direkt mitwirkenden Mitarbeiter.

Das Business bleibt im Wettbewerb mit seinen Konkurrenten. Innovationen und Optimierungen sind weiter erforderlich. Doch das Business kann eine Trumpfkarte ausspielen :

Das Digital Lab kann in aktiver Zusammenarbeit mit dem Product Owner des Business „Change Agent“, „Coach“ oder „Rule Breaker“ sein. Es kann den Business-Bereich darin unterstützen, den Wettbewerb durch digitale Transformation auf Distanz zu halten.

Die Entwicklung in der Digitalisierung von Unternehmen wird weitergehen. Berichten Sie uns doch über Ihre Erfahrungen. Dadurch helfen Sie uns bei unserer Mission, die internen Experten in Unternehmen noch besser zu unterstützen.

Read more: Warum Sie keine Clone Consultants brauchen